Hunter Creek Trail Hike
Diese Wanderung war tatsächlich noch im Oktober, aber am Monatsende. Gemeinsam mit Phil, einem der anderen Teilnehmer des PPPs hier in Reno, schnürte ich die Wanderschuhe und es ging auf eine knapp 3-stündige Wanderung. Wir haben einen Trail ausgesucht, der relativ einfach ist, aber trotzdem ging es manchmal ganz schön steil bergab oder bergauf. Der Ausblick war aber überragend, blitzblauer Himmel, herbstlich gefärbte Bäume, im Schatten tatsächlich etwas Schnee und am Ende wartete ein kleiner Wasserfall auf uns. Und für einen Tag unter der Woche war ganz schön viel los auf dem Trail, wir haben immer wieder andere Wanderer (viele mit ihren Hunden) getroffen, mit denen man meistens ein kurzes „Good Morning, beautiful weather, isn’t it?“ gewechselt hat. Dies war sicher nicht die letzte Wanderung, denn rund um Reno gibt es noch viele Trails mehr zu entdecken! Das ist aber eine Sache für den Frühling, denn momentan sind viele der Wege zugeschneit.
Was ist ein Turkey Trot?
Am letzten Donnerstag im November wird in den USA immer Thanksgiving gefeiert, und auch hier in Reno gab es keine Ausnahme. Doch bevor das große Gelage los ging, haben mein Gastvater und ich am sogenannten Turkey Trot teilgenommen. Dabei handelt es sich um einen Lauf am Morgen von Thanksgiving, damit man ein paar Kalorien verbraucht, bevor man am Abend richtig zuschlägt. Ich habe den 10km-Lauf absolviert, mein Gastvater den 2 Meilen Spaziergang um einen See. Es war ganz schön anstrengend, zudem ich nicht wirklich trainiert war, aber hat trotzdem Spaß gemacht. Wir haben beide ein knallrotes Shirt mit dem Logo als Andenken bekommen. Abends waren wir dann bei Freunden meiner Gastfamilie eingeladen, und es gab all die typischen Thanksgiving-Gerichte: Truthahn, Schinken, Süßkartoffeln, grüne Bohnen, Gravy-Soße und Rolls (weiche, süßliche Brötchen). Sehr sehr lecker 😋.
Erstes Football Spiel & Wintereinbruch
Wieder gemeinsam mit Phil war ich im November auch bei meinem ersten Football-Spiel. Das Team der University of Nevada Reno, das Wolfpack, spielte gegen die Boise State Broncos. Was mich aber viel mehr fasziniert hat, als das eigentliche Spiel, war das ganze drumherum. Zu Beginn wurde natürlich die Nationalhymne der USA gespielt und dann kam das Wolfpack auf das Feld gerannt. Begleitet von Feuerwerk, Cheerleadern, der Marching Band und drei Maskottchen. Ganz schön viel Trubel für „nur“ ein College-Team, aber das ist hier der Standard. Das Stadium fasst ca 27.000 Leute und kann somit locker mit denen mancher Fußball-Clubs aus Deutschland mithalten. Aber an diesem Abend war es bei weitem nicht voll, was auch am Wetter gelegen hat. Es hat nämlich kurz vor Beginn des Spiels angefangen zu schneien und es war bitterkalt auf den Rängen. Das erste Viertel haben wir ausgehalten, haben uns dann etwas zu essen geholt und sind umhergelaufen, um uns warm zu halten. In der Halbzeit bin ich dann aber auch gefahren, da ich am nächsten Tag arbeiten musste und es immer kälter wurde. Das Wolfpack hat leider keine gute Saison und hat haushoch verloren, ohne selber einen Touchdown zu erzielen.
It’s beginning to look a lot like Christmas
Nach Thanksgiving ging es hier quasi nahtlos in die Weihnachtszeit über, fast über Nacht war all die herbstliche Deko aus den Läden verschwunden und die Regale wurden gefüllt mit allem Erdenklichen für die Weihnachtszeit. Manche Geschäfte sehen aus, als hätte Santa seinen Schlitten einfach darüber ausgekippt, so voll sind die Regale mit Karten, Süßkram, Deko, Spielzeug und Backzutaten. Und zu allem läuft natürlich Weihnachtsmusik, vor allem Mariah Careys „All I want for Christmas is you“ hat hier einen ähnlichen Hassliebe-Status wie „Last Christmas“ in Deutschland. Wir haben auch ein Weihnachtskonzert der Reno Philharmoniker besucht, und das war wirklich ein Erlebnis. Der Dirigent tauchte in immer schräger werdenden Kostümen auf, es gab eine Stepptanz-Gruppe, vier Alphorn-Bläser und einen Glocken-Chor. Aber vor allem das Orchester und der Chor haben für ordentlich Weihnachtsstimmung gesorgt und am Ende durfte das ganze Publikum mitsingen und ein Santa hat Geschenke für die anwesenden Kinder verteilt. Der „Spirit of the Season“ war wirklich spürbar und hat für mich die Weihnachtszeit endgültig eingeläutet. Merry Christmas!
Ich versuche, dieses Jahr noch einen neuen Beitrag zu schreiben, kann aber nichts versprechen. Morgen geht es für 3 Tage auf einen Roadtrip zum Bryce Canyon in Utah und über Silvester fliege ich nach New York City!