Deutsch-Französische Freundschaft


17.10-23.10.2022

Und wieder neigt sich eine Woche dem Ende zu, eine Woche mit Auf und Ab und einem neuen Kurs. Es war nicht leicht, aber es hat auch niemand gesagt, dass es das hier werden wird. Darum bin ich umso glücklicher hier viele Menschen um mich herum zu haben, die mir Mut machen, besonders die Franzosen, mit denen ich über alles reden kann und wir viel Zeit miteinander verbringen. Auch über die aufbauenden Worte aus Deutschland freue ich mich sehr.

Halbzeit der Collegephase

Die „Midterms“ (Halbzeit) am College ist geschafft und ich kann mit meinen Leistungen der zurückliegenden Wochen sehr zufrieden sein. Größtenteils konnte ich alle Leistungen nahezu zu 100% erfüllen. Das beruhigt mich aber für die zweite Hälfte leider nur begrenzt, da das Niveau nun deutlich steigt und ein weiterer Kurs (Politik) dazu gekommen ist, der scheinbar eigentlich für ein volles Semester ausgelegt ist. Entsprechend sieht der Kursplan aus, der mich ein wenig verzweifeln lässt. Auch die anderen Lehrer ziehen das Tempo an. Zum Beispiel müssen wir in Soziale Arbeit neben unseren normalen Aufgaben nun einen vierseitigen Aufsatz über ein bestimmtes Feld in der sozialen Arbeit schreiben, was nur Teil 1 ist und auf das später noch ein Aufsatz mit sechs Seiten und dreifach so vielen Punkten folgt.
In Erziehung gestalten wir ab nächste Woche einen Flyer über eine bestimmte Problemstellung, die wir uns selbst auswählen dürfen. Ich habe mich für Stottern beziehungsweise Sprachverzögerungen entschieden.

Youth Mental Health First aid training

Ich habe mich wegen den positiven Schilderungen und den Vorteilen für meinen Psychologie Kurs und meine zukünftige Laufbahn für ein Training in erste Hilfe für Mentale Gesundheit bei Jugendlichen angemeldet. In diesem Alter beginnen die meisten Störungen in diesem Bereich und es ist auch für mich selbst spannend, um mich selbst etwas besser beobachten zu können. Das Training war für Anfang November angesetzt, wurde allerdings vorgezogen, da jemand abgesprungen ist. Dafür musste ich in einem 2-stündigen Vorprogramm Wissen aneignen um am kommenden Dienstag teilzunehmen. Das war sehr gut verständlich und fiel mir leicht, da ich vieles auch schon weiß. Ich war trotzdem überrascht, über das große Angebot, an Hotlines, die man bei seelischen Problemen anrufen kann. Die Vorbereitung mit Anmeldung usw. hat mir leider trotzdem den halben Samstag genommen, aber es wird sich lohnen!

Ressourcen für Ersthelfer bei seelischen Krisen
Geburtstag von zwei franzosen

Der Höhepunkt der Woche war dieses Mal bereits am Mittwoch. Wir feierten den Geburtstag einer französischen Mitschülerin, mit der ich sehr viel zusammen mache und es kam ein weiterer Franzose dazu, der auch am Montag Geburtstag hatte. Wir haben im Haus meiner Gasteltern (die nicht Zuhause sind) zusammen eine Tortellini-Gemüse Pfanne gemacht, anschließend lecker gegessen und dann Karten gespielt. Ein Geburtstag, der auch sehr meinen Vorstellungen entsprochen hat und mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleibt. Wir hatten viel Spaß zusammen und uns wurde durch eine andere französische Mitschülerin unsere Charaktere offenbart durch eine interaktive Vorstellungsreise in der Wüste.
Ich empfehle euch, solche Spiele nicht am Abend zu machen, weil man sonst zu lange im Bett darüber nachdenkt und spät einschläft…

Hausaufgaben, Essen, Kultur

Die verbliebene Woche stand im Namen der Zwischenüberschrift. Ich habe mich meinen Hausaufgaben erbarmt und bin damit einigermaßen gut zurecht gekommen.
Wir waren auch in einem chinesischen Restaurant in Cleveland zusammen mit einem Lehrer aus dem College und erneut den Franzosen, die mich mit eingeladen haben. Es war nicht überdurchschnittlich gut aber wir hatten viel Spaß und es gab am Ende ein „kulturelles Missgeschick“ beim Trinkgeld, was aber auch ausgebügelt werden konnte. Der Stundenlohn von „Trinkgelderhaltenden Branchen“ ist hier nur halb so groß, wie von normalverdienenden Menschen in Ohio und liegt bei $4,65. Da kann ich es gut verstehen, dass man auch sehr vom Trinkgeld abhängig ist und einfordert.
Außerdem wollten sich die anderen Kostüme für Halloween kaufen und ich war gespannt, wie solche Läden aussehen. Wir waren im „Party Place“ von Avon, einem riesigen Laden nur mit Verkleidungen, Accessoires und Dekoration, größtenteils aber einfach viel Müll. Es war trotzdem sehr interessant, was man alles kaufen kann von Minecraft Kostümen bis Junggesellen-Abschiedsbedarf.

Gescheiterter Plan am samstag

Am Samstag wollte ich der Einladung folgen, golfen zu gehen, was allerdings fehlgeschlagen ist und die Kommunikation nicht ganz funktioniert hat. Stattdessen war ich in der Sprachschule der Donauschwaben und habe mit den Kindergartenkindern Vokabeln zum Thema Baum gelernt und alte Lieder gesungen, die wir in der Ausbildung in Deutschland auch hatten zum Herbst. Das ist mir gut gelungen! Anschließend dürft ihr raten, was ich anstelle des Golfens gemacht habe… richtig Hausaufgaben! Aber das war auch gut, so muss ich nächste Woche weniger machen.

Den marathon durchhalten

Heute sitze ich Zuhause und warte auf eine Antwort, wann meine Gasteltern wieder kommen, die geplant hatten für zwei Wochen weg zu fahren nach Vermont. Sie haben mir sogar eine wunderschöne Postkarte geschickt und ich bin sehr zufrieden mit meiner Haushaltsführung, auch wenn ich allein dafür dank dem unendlichen Laub zwei extra Tage in der Woche gebrauchen könnte (erinnert mich auch etwas an Dresden).

Ansonsten heißt es jetzt auch in der zweiten Hälfte der Collegezeit bis zur Wiedervereinigung mit den anderen Teilnehmern in Washington durchzuhalten und auch meine mentale Gesundheit etwas im Blick zu behalten. Dank meiner neuen Freunde hier gelingt mir das bis jetzt aber ganz gut. Auch ein Specht besucht mich hier regelmäßig und klopft am Haus. Ich bezweifle allerdings, ob das ein gutes Zeichen ist!
Nächste Woche wollen wir zusammen die letzten Sonnenstrahlen nochmal nutzen um zu Cedar Point zu fahren, wo wir schon einmal im September waren (siehe Blogbeitrag 18. September).
Damit wünsche ich euch einen guten Start in die neue Woche!


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