10.10.-16.10.2022
Eine etwas ruhigere Woche geht zu Ende. Trotzdem habe ich wieder viel erlebt, wie den Ausflug nach Pittsburgh und einige andere Aktivitäten mit meinen französischen Freunden neben dem monatlichen „Dinner & Discussion“ der Kirche.
Erfreulicher Start in die woche
Die Woche startete zunächst recht unspektakulär, da wir auch keinen Unterricht hatten. Dafür habe ich mich umso mehr gefreut, als ich fest gestellt habe, dass ich in Soziale Arbeit auf meine Aufgaben überall volle Punktzahl bekommen habe. Die Abgaben konzentrierten sich größtenteils aus das Herausarbeiten von Informationen aus Videos, die teilweise knapp zwei Stunden lang waren und Texten zu Themen wie Armut, die Antirassismusbewegung mit Martin Luther King und der Einfluss von verschiedenen Stadtteilen.
Danach habe ich mich noch mit ein paar anderen Hausaufgaben beschäftigt und die Freizeit genutzt, um die Woche zu planen.
etablierter pasta- und spieleabend mit den franzosen
Nach meinem Onlinekurs „Child Guidance and Classroom Management“ habe ich mich sehr gefreut, dass die Franzosen mich dieses Mal besucht haben. Wir haben zusammen gegessen (traditionell Spaghetti mit Ketchup) und anschließend ein paar Spiele gespielt und unsere Runde „Phase 10“ beendet. Gewonnen habe ich leider nicht, aber es war trotzdem wieder ein wundervoller Abend. Es ist schön, sich über gemeinsame Anliegen auszutauschen und dabei das Englisch verbessern zu können. Danach habe ich sogar noch Englisch geträumt. Wir wollen das wöchentliche Treffen auf alle Fälle aufrecht erhalten.
Weiter fortschritte machen
Ich konnte mich nach guter Überzeugungsarbeit der Lehrerin und Mitschülerinnen dazu überreden lassen, mich für das mentale Gesundheitstraining für Jugendliche im November anzumelden. Das ist ein Zertifikat um jugendlichen in schwierigen Lebenslagen zu helfen und es wurde viel Spannendes darüber berichtet, zumal es für meine spätere Berufslaufbahn sicherlich von Nutzen sein kann. Nach der Planung des Pittsburgh-Ausflugs und einer kostenlosen Pizza am College ging es weiter zur Salvation Army, die Second-Hand Kleidung verkaufen. Für mich, beziehungsweise generell für junge männliche Erwachsene, war allerdings wenig zu finden. Der Grund liegt vermutlich darin, dass diese Menschengruppe ihre Kleidung, so wie ich, so lang trägt, bis sie nahezu auseinanderfällt.
Am späten Nachmittag habe ich dann noch das Essen für die nächsten Tage vorgekocht und ich wurde von einer ehemaligen Kölnerin abgeholt, mit der wir zur Sprachschule gefahren sind, wo ich wieder bei der Kindergartengruppe aushelfen konnte. Das war dieses Mal auch nicht ganz so chaotisch.
Am Donnerstag konnte ich dann die verbliebenen Dinge auf meiner To-Do Liste erledigen.
Das Congressional Internship Program
Das Congressional Internship Program ist ein sechswöchiges Praktikum im US-Kongress ab Mitte Januar bei einem Kongressabgeordneten in Washington D.C., das ist vergleichbar mit einem Praktikum bei einem Bundestagsabgeordneten.
Dafür werden aus den 75 Teilnehmer fünf Personen ausgewählt, die das Privileg erhalten, sechs Wochen lang auf dem Capitol Hill zu arbeiten. Letztes Jahr hatten die Teilnehmer sogar die Chance, Olaf Scholz dort zu treffen.
Natürlich habe ich mich dafür auch beworben, um diese Erfahrung mit zu nehmen und so habe ich an meinem Motivationsschreiben und Lebenslauf in den letzten zwei Wochen gearbeitet. Unterstützung habe ich dafür auch am College bekommen, worüber ich sehr dankbar bin. Die Bewerbungsfrist endet heute Nacht und in den kommenden Wochen werden dann Interviews mit den Bewerbern geführt. Für die Zeit werden wir bei einer anderen Gastfamilie in Washington und Umgebung leben und bekommen eine Aufwandsentschädigung.
Daneben hatte ich die Möglichkeit, das PPP am College vorzustellen.
Wochenendgestaltung
Das Wochenende begann in der Providence Church, beim Dinner & Discussion, das fast jeden Monat stattfindet. dazu habe ich auch schon in einem der vergangenen Blogbeiträge berichtet. Das Treffen besteht aus einem gemeinsamen Abendessen und anschließender Diskussion zu einem biblischen/christlichen Thema. Am Freitag haben wir uns mit den Eigenarten der Generationen auseinandergesetzt. Es eröffnet jedes Mal neue Horizonte und Sichtweisen und drängt einem nicht zum Glauben, sondern versucht diese Themen neutral zu beleuchten und alle Meinungen zuzulassen. Danach gab es noch kleine Snacks und sportliche Aktivitäten oder Kartenspiele.
Ausflug nach Pittsburgh
Nach einer malerischen Fahrt durch das herbstliche Ohio und Pennsylvania sind mit am Vormittag in einer noch atemberaubender Stadt angekommen. Begrüßt wurden wir von einem Ortsschild mit der Aufschrift „Deutschtown“.
Danach haben wir uns das Andy Warhol Museum angeschaut und die Stadt erkundet. Andy Warhol sollte allen ein Begriff sein. Er wurde in Pittsburgh geboren und hat dort einen wesentlichen Teil seines Lebens verbracht und einige bekannte Werke veröffentlicht. Die Stadt selbst hat viel zu bieten und ist mit seiner Architektur und künstlerischen Vielfalt sehr sehenswert. Bekannt ist dieser Ort, wie Cleveland auch für seine Stahlindustrie, was man sehr gut sehen konnte. Interessant ist dabei auch, dass die Städte neben der Industrie auch die Rivalität im Sport sehr verbindet, beziehungsweise „trennt“. Am Abend sind wir nach häufigem Falsch-Abbiegen mit etwas Verspätung wieder gut angekommen.
Sortieren am Sonntag
Den Sonntag werde ich nutzen, um mich wieder etwas zu sortieren und auszuruhen. Die Woche war rückblickend ereignisreicher als ich sie im Kopf hatte, aber wie so oft wunderschön. Nächste Woche beginnt der Politik-acht-Wochen-Kurs am College und ich bin gespannt, was auf mich zukommt. Die Woche alleine Zuhause ist mir gar nicht weiter aufgefallen, da ich sowieso meistens von morgens bis abends unterwegs war.
Ausblick
Ich freue mich auf die kommende Woche mit neuen Herausforderungen und den Geburtstag der Franzosen. Es wird im Moment von Woche zu Woche tendenziell eher leichter, als wie bisher befürchtet anstrengender im Hinblick auf Heimweh. Ich hoffe, das bleibt so. Daneben bin ich diese Woche auch in der Collegezeitung aufgetaucht, bei dem ich ein kleines Interview zu meinen Erlebnissen in den USA verraten habe. Euch wünsche ich auch einen guten Start in die Woche!