Die erste Woche bei meiner Gastfamilie


12.08.-19.08.2022

Meine Gastfamilie hat mich am Freitag abgeholt, sie zeigte mir Cleveland und die Umgebung und wir fuhren an den Eriesee und sprachen über die gemeinsame Zeit. Später sind wir zu ihrer Lieblingseisdiele mit meinem Gastvater gefahren. Mir wurde schnell klar, dass ich mich von meinem nachhaltigen Gedanken etwas verabschieden kann, nicht wegen der Gastfamilie, im Gegenteil aber im Sinne vom generellen Leben hier. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch ein wenig in meine erste Woche bei meiner Gastfamilie in Avon, Ohio und Umgebung mitnehmen und beschreiben was ich erlebt habe.

 

How it started…

Der erste komplette Tag startete mit einem „Celebrating Life“ Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Colman. Das war ähnlich zu einer Beerdigung einer sehr bekannten und beliebten Person in der Kirchgemeinde, war allerdings mit drei Stunden ziemlich lang. Für den ersten Tag ist das für die Psyche gleich ganz schön heftig, auch weil man wegen dem schlechten Soundsystem und dem Englisch sowieso schon wenig verstanden hat, aber danach gab es leckeres Essen und die Kirche ist auch sehr schön.

 

Altar der St. Colman Church in Cleveland

Das College

Am Sonntag haben wir uns das College angeschaut, das ich bis Dezember besuchen werde – das Lorain County Community College (LCCC). Ein riesiger Campus, an dem man von Pflege über Journalismus und Kunst hin zu Maschinenbau alles vorstellbare studieren kann. Der Innenhof ist sehr schön gestaltet mit einem Springbrunnen, einem kleinen Garten und mehreren Sitzgelegenheiten. In dem College gibt es sogar ein Starbucks und Subway, wahrscheinlich unvorstellbar in deutschen Schulen.
Am Abend waren wir noch bei einem kleinen Open-Air Konzert der Liverpool Lads, die sich selbst als Beatles-Fake-Band beschreiben, dem Look nach zu urteilen kann man das jedenfalls bestätigen.

 

Konzert der Liverpool Lads

MEINE KURSE AM COLLEGE

Am Montag ging es bereits richtig los – wir fuhren wieder zum LCCC und wir hatten unseren Orientierungstag. Dabei wurden alle internationalen Schüler den wichtigsten Kontaktpersonen und Regeln für die kommende Zeit vorgestellt. Auch der Plan für Ausflüge und außerschulische Aktivitäten wurde uns gegeben – viele spannende Dinge, worauf ich zurück kommen werde. Nach dem Mittagessen wurde ich zum Englisch-Test geschickt, um festzustellen, ob ich neben meinen Kursen auch English als Zweitsprache Stunden nehmen muss. Mit meiner Gastmutter habe ich bereits vorher darüber gesprochen und wir kamen zu dem Entschluss, dass es, egal wie ich abschneiden würde, keine schlechte Idee wäre, da man so mit den anderen internationalen Schülern besser in Kontakt bleiben könnte. Mein Testergebnis war gut genug, dass ich die Stunden nicht nehmen muss aber für diesen Tag war zunächst alles getan.
Ich habe mich gefreut, dass unter den anderen internationalen Studenten auch französische Mitstreiterinnen und Mitstreiter waren, dadurch hat man ein bisschen europäische Heimat um sich, mit denen man sich gut über vergleichbare Herausforderungen, wie Autokauf, Kontoeröffnung und Mobilfunkvertrag austauschen kann.

Am nächsten Tag ging es wieder ins College um meine Kurse und den Stundenplan zu erarbeiten. Das stellte sich als schwerer als gedacht heraus, da für viele Kurse, an denen ich teilnehmen wollte, vorhergehende Kurse benötigt werden. Dank meiner Ausbildung wurde bei mir aber eine Ausnahme erlaubt  und damit habe ich nun folgende Kurse, die noch bestätigt werden:
– Child Guidance & Classroom Management
– Introduction to Psychology
– Introduction to Social Work
– Comparative Politics

Am Montag, den 22.08.22 beginnt das Semester und wer mehr zu den Kursen lesen möchte, kann sich hier durchstöbern: Credit Course Descriptions (lorainccc.edu). Interessante Inhalte werde ich aber voraussichtlich im Blog auch nochmal aufgreifen.

Die restliche woche

An den folgenden Tagen haben wir vor allem Behörden für Führerschein und die Sozialversicherungsnummer besucht. Auch die Suche nach einem Auto hat begonnen. Das hätte ich mir auch etwas leichter (und günstiger) vorgestellt, als es tatsächlich ist. Meine Gastmutter hat mir auch verschiedene Läden gezeigt, in denen man größtenteils von der Angebotsauswahl sprichwörtlich erschlagen wird und auch umliegende Orte und mögliche Arbeitsstellen wurden mir vorgestellt.

In dieser Woche hat es mir viel Halt gegeben, mit ein paar der anderen PPP-Teilnehmern zu telefonieren und mich mit ihnen über ihren Stand der anstehenden und bewältigten Aufgaben, Herausforderungen und Alltagssituationen auszutauschen. Aber auch die abendlichen Spaziergänge haben mir geholfen, dem Tag Revue passieren zu lassen, die Umgebung kennen zu lernen und den Kopf etwas frei zu kriegen.
Ich bin wirklich froh, dass meine Gastfamilie so hilfsbereit und offen ist, man kann mit ihnen über (fast) alles reden und sie versuchen alles möglich zu machen. Man kann dafür gar nicht dankbar genug sein. Allgemein sind alle Menschen um einen herum so interessiert und hilfsbereit in allen Lebenslagen, dass man sich manchmal schlecht fühlt, weil man kaum etwas zurück geben kann.

Heute war ein Picknick der internationalen friendships Organisation (ifi) und es war schön, sich länger mit den Menschen, die hier leben und den französischen Schülern auszutauschen. Es kostet Überwindung sich mit so vielen unbekannten Menschen zu treffen aber es lohnt sich und gibt Kraft, da jeder sehr freundlich und hilfsbereit ist.

 

Picknick am Strand des Eriesees

Ausblick

Ich bin gespannt, wie meine erste Woche am College wird und ich freue mich, dass dann (hoffentlich) etwas Routine und Struktur einkehrt und ich hoffentlich neue Freunde kennenlernen werde. Inzwischen habe ich bereits eine (kostenlose) Bibliotheksmitgliedschaft, meinen (vorübergehenden) Führerschein, welcher hier auch als Personalausweis genutzt wird, den Antrag für meine Sozialversicherungsnummer und meinen Stundenplan, dafür war die erste Woche aber ziemlich anstrengend und ich bin jeden Tag ins Bett gefallen. Die nächsten Schritte sind der Autokauf und Eröffnung eines Bankkontos, das könnte etwas schwieriger werden.

 


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