08.05.-20.05.2023
Seit dem letzten Blogbeitrag Anfang Mai ist wieder einiges passiert, vor allem in Hinsicht auf meine Rückkehr nach Deutschland. Zudem startet nun langsam der Countdown für die letzten Wochen in den USA und das Ende der Arbeitsphase hat bereits begonnen. Ein Rückschlag mit meinem Auto verzögerte dann den Verkaufsstart dessen und meinen Zeitplan etwas.
Die letzte Woche mit den französinnen und franzosen
Die Woche vom 08. Mai zeichnete die letzte Woche mit den Französinnen und Franzosen ab. Dementsprechend kurz waren die Nächte und wir haben die letzte Woche nochmal voll ausgenutzt. Neben einer kleinen Geburtstagsfeier am Donnerstag, war ich fast jeden Abend bei ihnen um nochmal gemeinsam Zeit zu verbringen. Zum Beispiel kochten wir gemeinsam oder schauten Filme an. Zudem waren wir noch mit einem der Professoren des Colleges am Huntington Beach, wo wir noch ein Abschiedsessen hatten. Außerdem bereiteten wir ein Fotoalbum vor, als Erinnerungsstück der gemeinsamen Zeit.
Am Freitag fand das letzte Dinner and Discussion des ifi statt. Dabei wurden wir als „Rückkehrer“ nochmal besonders gefeiert und wir bekamen kleine Abschiedsgeschenke. Zudem wurden uns Fragen gestellt zu unserem Aufenthalt und worüber wir uns am meisten freuen, wenn wir zurück nach Hause kommen. Die Situation, wie auf einer Bühne mit den anderen zu sitzen, alle schauen einen an und warten auf die Antworten war zwar etwas merkwürdig aber insgesamt ganz unterhaltsam. Und für das gute Essen und die gute Zeit miteinander lohnt es sich jedes Mal.
Anschließend habe ich die Französinnen noch nach Hause gefahren, da sie ihr Auto bereits verkauft haben und ich habe entschieden, direkt bei ihnen zu schlafen, da ich sie am nächsten Vormittag zum Flughafen fahren musste.
Abschiedsübung am Flughafen mit Platten
Am nächsten Morgen wurde bereits eine der Französinnen sehr früh von der Ehrenamtlerin der Kirche abgeholt um sie zum Flughafen zu bringen. Von dort ging es dann zurück nach Frankreich. Als kleiner Hinweis an mich selbst und auch als Tipp für euch: es ist nicht empfehlenswert acht Stunden vor Abflug mit dem Packen des Koffers anzufangen, besonders nach beziehungsweise für einem neunmonatigen Aufenthalt. Nach dem turbulenten Abschied ging es dann nochmal ein paar Minuten ins Bett bevor wir dann noch gemeinsam frühstückten, das Auto beluden und den letzten in der Runde abholten. Dann ging es zum Flughafen.
Ein weiterer Hinweis an mich selbst: man sollte in so einer aufwühlenden Situation nicht unbedingt andere Leute das eigene Auto fahren lassen. Mir wurde somit auf dem letzten Meter noch ein Platten in meinen Reifen gefahren. Dieser machte Bekanntschaft mit dem hohen Bordstein am Flughafen zum Eingang in eine Parkbucht. Dieses Andenken sollte mich dann noch den restlichen Tag und die kommende Woche beschäftigen. Ich habe mich zwar geärgert, jedoch mehr über mich selbst, dass ich nicht gefahren bin. Allerdings lag der Abschied von ihnen im Mittelpunkt, was für mich weitaus schlimmer war. Gerade noch so mit stetigem Druckverlust schaffte ich es dann noch zurück zu einem Reparaturcenter von Costco. Dort wurde mir dann die Diagnose „flat tire“ gestellt und gleich ein Termin zum Austausch angeboten. Dann wurde mein Reifen nochmal aufgepumpt, sodass ich noch nach Hause kam.
Vor der Rückreise nach Frankreich haben sich drei von ihnen entschlossen, nochmal Urlaub in Las Vegas und New Orleans zu machen und den Bildern nach zu urteilen, war es das wirklich wert. Ich fand es jeden Tag aufs neue schade, dass ich nicht mitreisen konnte. Dieses Wochenende kommen sie dann nochmal zurück bevor es dann in den kommenden Tagen zurück nach Frankreich geht. Es war aber eine gute Übung für die Zeit, in der sie dann gar nicht mehr in den USA sind und ich war überrascht, wie schnell die Woche trotzdem verging. Auch einen Feuerwehrgroßeinsatz gab es in der Nachbarschaft. Das war ebenfalls spannend zu sehen! Und da mein Gastvater Journalist ist und sich eine längere Zeit mit diesem Thema beschäftigt hat, konnte er mir auch viel erklären.
Austausch meines Reifens
Zurück Zuhause war dann kaum Zeit zu trauern, dass meine besten Freunde hier in den USA jetzt nicht mehr da sind. Ich suchte mir das Werkzeug zusammen und versuchte meinen Reifen gegen den Ersatzreifen auszutauschen. Das ist mir am Anfang leider nicht gelungen, weil die Schrauben so verrostet waren. Nach einigen verzweifelten Telefonaten habe ich sie dann doch noch ohne Hilfsmittel und einem nahenden Herzinfarkt lösen können. Nach dem Wechsel fuhr ich dann also bis Donnerstag mit meinem Ersatzreifen. Dieser ist in den USA kein normaler Reifen, sondern kleiner und schmaler, sodass er besser ins Auto passt. Dadurch verändert sich aber auch das Fahrverhalten ein wenig. Auch diese Erfahrung blieb mir somit nicht erspart. Ich war aber stolz auf mich, dass ich alles alleine hinbekommen habe. Da hat sich das jährliche Reifenwechseln seit meiner Kindheit in Deutschland doch gelohnt.
Das Auto verkaufsfertig machen
Nicht nur von den Französinnen und Franzosen muss ich dieses Wochenende Abschied nehmen, auch mein Auto muss ich langsam verkaufen, damit ich es am Ende nicht unter Wert an einen Händler abgeben muss. Nachdem ich zwar jetzt schon weiß, wie es in der Theorie funktioniert, gibt es an meinem Auto noch 1-2 Baustellen die bis dahin zu beseitigen sind. Neben dem neuen Reifen, bin ich gestern nicht zum Arbeiten zur Autowaschanlage gefahren, sondern um mein eigenes Auto sauber zu machen.
Sowohl von innen und außen mit shampoonierten Sitzen sieht es jetzt nahezu aus wie neu… dem Kilometerstand entsprechend. Daraufhin habe ich heute Bilder gemacht und werde in den kommenden Tagen nochmal einen Mechaniker aufsuchen, der mir einen Ölwechsel macht und nach verbesserungswürdigen Punkten sucht. Zwar würde ich meinen Honda Fit/Juke am liebsten mit nach Deutschland nehmen, weil ich jedes Mal wieder erstaunt bin, wie gut er noch fährt, trotz 261.000 Meilen auf dem Tacho, jedoch wäre das wohl wenig wirtschaftlich. Somit hoffe ich, dass ich es zum Ende der Arbeitsphase verkauft habe.
Ende der Arbeitsphase, Anfang der Jobsuche
Am 16. Mai begann der letzte Monat meiner Arbeitsphase in den USA. Es ist erschreckend, wie schnell die Zeit vorbei ging und wie beschäftigt ich auch war. Man hat sich endlich völlig und selbst bei der Autowaschanlage finde ich inzwischen meinen Spaß. Auch meine Kollegen wollten nicht daran erinnert werden, dass ich bereits in einem Monat gehe und würden mich am liebsten behalten.
Mit dem Ende dessen, startet aber auch der Übergang zu etwas Neuem. Ich habe mich nun in zahlreichen Einrichtungen in Deutschland auch außerhalb des Erzgebirges beworben. Nach bereits drei Bewerbungsgesprächen habe ich schweren Herzens einem meiner Favoriten absagen müssen.
Damit tun sich aber auch einige andere Möglichkeiten auf, die nach den Gesprächen wirklich sehr interessant und vielversprechend sind. Ich konnte aber feststellen, dass es für mich keinesfalls schwierig wird eine Stelle als Erzieher in Deutschland zu finden. Ich möchte mich jedoch nicht darauf ausruhen. Am schwersten wird mir am Ende wohl die Entscheidung für eine der vielen wunderbaren Möglichkeiten fallen.
Ausblick
Das Ende ist zum Greifen nahe und viele der internationalen Studenten sind bereits auf dem Weg zurück. Besonders mit dem Abschied der Französinnen und Franzosen musste ich mir bereits die ein oder andere Träne verdrücken. Jedoch bin ich sehr froh, dass wir an diesem Wochenende die letzten Stunden nochmal vollumfänglich genießen können. Ich kann auch gar nicht oft genug betonen wie glücklich ich darüber bin, dass ich sie kennen lernen durfte. Danach wird der letzte Monat vermutlich nochmal anders zu den vorherigen Monaten. Ich werde vermutlich auch mehr mit den Amerikanern machen, was nochmal eine neue Chance ist. So wurde bereits ein weiterer Ausflug nach Cedar Point mit meinen Kolleginnen geplant. Zudem möchte ich auch nochmal zwei Teilnehmer des Programms in Cincinnati besuchen. Ich hoffe, dass ich gut durch diesen Monat komme und freue mich schon auf das, was danach kommt.