Reisemonat März


17.03.-02.04.2023

Der März liegt nun in der Vergangenheit und es war vermutlich einer der besten Monate, die ich bis jetzt in den USA und allgemein erlebt habe. Zwar kam der Schlaf immer etwas kurz in den letzten Wochen, jedoch war die Zeit unvergesslich. Nachdem wir aus New York wieder kamen, ging es die darauffolgenden Tage direkt weiter zum Maumee Bay State Park und am vergangenen Wochenende nach Kanada. Letzteres fand mit den Franzosen statt, die mir anlässlich zum ersten April gestern leckere Crépes mit einer ordentlichen Menge Salz gemacht haben.

Wochenendausflug zum Maumee Bay state park

Nachdem wir in der Nacht vom 17.03. wieder in Ohio angekommen sind, ich dann anschließend noch den Koffer umgepackt habe für den nächsten Ausflug, ging es dann am Mittag gleich weiter zum Maumee Bay State Park. Dort hatte das ifi ein Programm für uns vorbereitet. Wir hatten vor Ort zwei Häuser in einem Resort des Parks bekommen. Das war an sich schon ziemlich luxuriös, inklusive Schwimmbad, Fitnesscenter und so weiter direkt am Eriesee. Das war nach sechs Tagen im billigsten Hoste, was wir in New York finden konnten eine willkommene Abwechslung.
Angedacht war dann für den Nachmittag etwas wandern zu gehen, was allerdings aufgrund des Wetters nicht wirklich ein Vergnügen gewesen wäre. Stattdessen haben wir den Pool und Unterhaltungsmöglichkeiten auf der Anlage genossen.
Am Samstag sind wir dann nach Michigan zum Henry Ford Museum gefahren, wo es wie am Vortag auch, für die zugeteilten Teams eine Aufgabe gab, bei der wir verschiedene Informationen und Gegenstände im Museum finden mussten. Belohnt wurde der Einsatz meiner Gruppe mit unserem Preis am Abend, dass durch das ifi unser Essen bei „Tony Packos“ bezahlt wurde. Tony Packos ist ein Hot-Dog Restaurant in Toledo, welches scheinbar sehr bekannt ist. An den Wänden befanden sich unterschrieben Hotdog Brötchen von vielen bekannten Persönlichkeiten, inklusive Schauspieler, Sportler und Präsidenten, die dort bereits gegessen haben. Nach dem Frühstück ging es am Sonntag wieder nach Hause.

Wochenendausflug Nummer 2: Toronto, Kanada

Am 24.03. machten wir uns nach getaner Arbeit im Kindergarten auf den Weg nach Toronto. Mit dabei waren natürlich die Französinnen und Franzosen, mit denen ich inzwischen (fast) mehr Zeit verbringe, als mit meinen Gasteltern.
Einen Stopp machten wir auf der Hinfahrt bei den Niagarafällen. Bei meinem bereits dritten Besuch, hatte ich dieses Mal endlich die Möglichkeit, die Fälle von der kanadischen Seite zu sehen und das sogar bei Nacht. Im Dunkeln werden die Niagarafälle mit Licht angestrahlt und durch den direkten Blick von der kanadischen Seite, war das einfach nur ein unbeschreiblich schönes Erlebnis. Nach ein paar Schritten durch die Stadt Niagara Falls mit Souvenir Shopping und Abendessen machten wir uns auf den Weg für die in Kanada erfreulicherweise verwendeten Kilometer statt Meilen. Bereits das war ein Highlight – Kilometer pro Stunde, an den Tankstellen stand eine Literangabe statt Galonen usw. Nach einem kleinen gesundheitlichen Zwischenfall auf der Autobahn sind wir dann kurz vor Mitternacht in Toronto angekommen.
Am nächsten Morgen entschieden wir uns dann aufgrund des Regens zunächst für einen Museumsbesuch im „Royal Ontario Museum“. Dort gab es von Kunst, über Fossilien und Mineralien bis hin zu geschichtlichen Artefakten sehr viel zu entdecken. Am Nachmittag ging es dann nach einem Spaziergang durch den „Distillery Historic District“ noch in das Aquarium direkt am CN Tower. Neben einem Becken, wo man Rochen streicheln kann und vielen anderen exotischen Unterwasserwelten, hat mir gefallen, dass auch darüber aufgeklärt wurde, wie durch Verschmutzung der Meere und den Klimawandel dieser essentiell wichtige Lebensraum immer mehr in Gefahr gerät beziehungsweise bereits ist.
Nach dem Abendessen ging es dann für die noch nicht Ermüdeten, inklusive mir, bis spät in die Nacht auf eine Wanderung durch die Stadt inklusive Barbesuch. Das war wahrscheinlich sogar mein Highlight des Ausflugs. Man läuft durch die Stadt, rechts und links nur Hochhäuser und man unterhält sich über Gott und die Welt.
Vor der Abreise am Sonntag Nachmittag ging es dann bei wolkenlosem Himmel noch auf den CN Tower. Von dort aus hatten wir perfekte Sicht auf die Stadt und eine kleine Insel namens „Centre Island“ vor Toronto, die wir anschließend ebenfalls besuchten. Dort klebte an einem Straßenschild ein „Nett hier, aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg?“-Aufkleber, den ich den Franzosen natürlich direkt erstmal gezeigt habe. Während ich es vorgelesen und erklärt habe kam direkt eine Frau vorbeigelaufen und meinte „Och scheiße“. Mit ironischer Verbitterung stellte sie fest, dass die Aufkleber aus ihrer Heimat selbst hier einen Platz fanden. Sie machte ein Foto für ihre Eltern und verließ dann mit der gleichen Fähre wie wir die Insel wieder.
Nach bereits zwei Tagen habe ich Toronto und Kanada im allgemeinen so lieben gelernt, dass ich dann ziemlich traurig war, als wir dann wieder an der Grenze zur USA standen.

Arbeitsleben mit teilweise 9 bis 10 Stunden Arbeit am Tag

Nachdem sich nun mit meinem zweiten Job der Alltag doch ziemlich geändert hat und ich von Montag bis Mittwoch jeweils 9-10h pro Tag arbeite, vergehen die Tage noch schneller als ohnehin schon. Am Montag hatte ich zudem einen Erste Hilfe Kurs vom amerikanischen Roten Kreuz. Das war aufgrund der größtenteils digitalen Gestaltung und der anschließenden praktischen Übung in einer Schule in Elyria auch eine interessante Erfahrung. Allerdings unterschiedet es sich inhaltlich wenig zu einem vergleichbaren Kurs in Deutschland. Am Freitag bekamen wir im Kindergarten dann noch Besuch von der Präsidentin des Colleges, die für die Kinder vorgelesen hat. Es war interessant zu sehen, wie durcheinander die meisten Kinder danach waren, da sich dadurch die normale Routine so verändert hat.
In der Autowaschanlage werde ich mit meinen Aufgaben zunehmend sicherer. Mit den steigenden Temperaturen macht die Arbeit dort auch etwas mehr Spaß. Ich durfte diese Woche meine ersten Autos komplett allein übernehmen und bekam damit mein erstes komplett selbstverdientes Trinkgeld. Das habe ich dummerweise größtenteils direkt erstmal auf dem Heimweg verloren.

Aussicht

Es fühlt sich noch etwas surreal an, dass meine Familie mich nächste Woche besuchen kommen und ich sie nach ca. 7 Monaten endlich wieder sehe. Darauf freue ich mich schon. Ebenso unrealistisch kommt es mir vor, dass es nun wirklich mit großen Schritten auf das Ende zu geht. Wir werden bereits über den Ablauf des Rückflugs und Endseminars vorbereitet werden. Am Anfang war ich mir sehr unsicher, ob ich das ganze Jahr überhaupt schaffe und inzwischen bin ich so gut angekommen, dass es mir wahrscheinlich auch nichts ausmachen würde, noch länger hier zu bleiben. Trotzdem freue ich mich schon sehr, wenn es endlich wieder zurück geht. Bis dahin steht noch einiges auf der To-do Liste, die ich in den nächsten Wochen etwas abarbeiten möchte.


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