Sportliche Woche mit interessantem Valentinstag


12.02.-19.02.2023

Wieder liegt eine interessante Woche hinter mir mit verschiedenen Highlights, begonnen mit dem Superbowl am Sonntag, dem kommerziellsten Valentinstag den ich je erlebt habe über das erste Mal bei einem Ice Hockey Spiel und gewöhnungsbedürftigem Wetter. Bei all dem habe ich inzwischen schon festgestellt, wie unglaublich schnell jede Woche vergeht. Es ist schwer zu glauben, dass ich nun schon seit fünf Wochen arbeite und die ersten internationalen Studenten in weniger als drei Monaten wieder den Weg nach Hause antreten.

Der Superbowl am Sonntag

Der Superbowl findet jedes Jahr im Februar statt. Es ist das Finale der „National Football League“, dem weitverbreitetsten Sport – Football – in den USA. Das Event wird dementsprechend von sehr vielen Amerikanern verfolgt. Selbst Leute, die sonst kein Football schauen, verfolgen es, weil dahinter auch viel Unterhaltung und Gesellschaftlichkeit steckt. Man kann es vermutlich mit der/dem WM(-Finale) in Deutschland /Europa vergleichen.
Ich wurde zu einem Ehrenamtler des ifi eingeladen, wo wir das Spiel mit einigen internationalen Studenten und anderen Ehrenamtlern verfolgten. Es gab ein großes Büffet und für mich war es, wie für einige andere eher eine Gelegenheit eine gute Zeit mit anderen zu verbringen anstatt das Spiel intensiv zu verfolgen. Es gab im Vorfeld auch ein kleines Tippspiel, bei dem ich sogar fast gewonnen hätte, wäre da nicht jemand gewesen der meinte „Ich nehme das das gleiche wie Manuel nur bei beiden Teams ein paar Punkte weniger.“
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Schulen in der Umgebung der Finalistenteams am nächsten Tag später los geht und für einige die Schule beziehungsweise Uni sogar ganz ausfällt, wenn das eigene Team gewinnt. In diesem Fall waren es die Kansas City Chiefs, für die ich mich spontan im Vorfeld entschieden habe anzufeuern. Aufgrund der Reichweite des Events wird auch viel Geld in die Werbepausen gesteckt, in denen dann berühmte Schauspieler auftreten. Dadurch erhalten diese bereits einen eigenen Unterhaltungskult und werden im Radio und privat anschließend heiß diskutiert. Zur Halbzeit wird ebenfalls mit einer großen Musikshow von bekannten Künstlern aufgewartet, was für nicht sportbegeisterte das Spannendste ist. Wer mehr dazu lesen möchte, kann auch Wikipedia oder andere Internetquellen bemühen, die das eventuell besser zusammenfassen können.
Insgesamt war es eine sehr spannende Erfahrung und es war cool, dieses Event miterleben zu können. Es hat eine Menge Spaß gemacht, auch wenn man nicht alles versteht.

Halbzeitshow mit Rihanna

Valentinstag anders als erwartet

Am 14. Februar war Valentinstag und nach meiner Erfahrung in Deutschland ist dieser Tag zu großen Teilen wie jeder andere. Anders gestaltet sich das in den USA. Bereits im Vorfeld gibt es ganze Regalreihen in Läden mit Süßigkeiten und anderen Kleinigkeiten. Am besagten Tag war ich mehr als überrascht, als ich auf Arbeit kam. Die Kinder waren komplett in pink oder rot gekleidet. Zudem gab es viele besondere Aktivitäten wie „Herzen angeln“, basteln und so weiter. Jedes Kind brachte eine Kleinigkeit für jedes andere Kind mit, was dann verteilt wurde, sodass jeder mit einer großen Tüte mit Spielzeugen, Valentinskarten und Süßigkeiten nach Hause gegangen ist. Auch für die Erzieherinnen und Erzieher wurde von den Kindern kleine Geschenke mitgebracht. Das College selbst verkaufte Erdbeeren mit Schokolade, die man vorher reservieren musste. Wir bekamen vom ifi ebenfalls eine kleine Tüte mit Süßigkeiten und einen Cupcake.
Allgemein hat dieser Tag für mich einen sehr kommerziellen Eindruck hinterlassen und vermutlich so viel Müll produziert mit all den kleinen Verpackungen für 10 kleine Käsebällchen oder bissgroße Schokoriegelstücken, wie selten. Wobei das Thema Müll nochmal einen extra Blogbeitrag hergeben würde. Am Abend wurden wir sogar noch von der Chefin der Bücherei im College zum Essen eingeladen, da die Französinnen dort arbeiten und mich ebenfalls gefragt haben. An sich war es aber ebenfalls eine sehr interessante und erlebenswerte Erfahrung, die mir sicherlich im Gedächtnis bleiben wird.

Sportevent Nummer Zwei – Ice Hockey

Am Samstag hat mich mein Gastvater spontan zu einem Ice Hockey Spiel eingeladen. Die Person, die mit ihm eigentlich gehen wollte, war kurzfristig abgesprungen. Es spielten die Ohio State University gegen die Michigan State University. Er hatte Tickets zu Weihnachten von meiner Gastmutter bekommen. Sie hatte diese durch eine Aktion von „Discount Drugmart“ (einem Supermarkt mit Apotheke) kostenlos erhalten. Beide Universitäten sind Rivalen und daher war das Spiel im „Cleveland Browns Stadium“ ziemlich gut besucht mit schätzungsweise 30.000 Sportinteressierten. Das Spiel selbst war bis zur letzten Minute ziemlich spannend und zur Freude der Besucher gewann das Team der Ohio State University bei -4°C. Die Temperaturen hatte ich etwas unterschätzt. Am Nachmittag waren es noch sonnige 7°C und durch die Länge des Spiels und der Lage direkt am Eriesee wurde es ziemlich schnell kalt.
Selbst die „marching band“ (vergleichbar mit einem Spielmannszug) der Ohio State University ist aufgetreten (hier ansehen (YouTube)). Das gibt es in Deutschland so auch nicht zu sehen. Ebenso die militärischen Verehrung während und vor dem Spiel, bei der sogar Militärhubschrauber zu Beginn des Spiels über das Stadion flogen. Anschließend wurden die Piloten in einer der Pausen mit Applaus empfangen und geehrt.
Da das Stadion direkt in der Innenstadt liegt, wo parken extrem teuer ist und es meistens sowieso keine freien Parkplätze gibt, hatte sich mein Gastvater entschieden das Auto bei einer Park+Ride Station hinzustellen. Was zunächst als sehr gute und praktische Idee erschien, entpuppte sich später als Fehler. Während wir bei dem Spiel waren, wurde der Katalysator des Autos geklaut und das Hitzeschild lag noch unter dem Auto. Danach mussten wir dann mit extrem lautem und kaputten Auto zurück fahren und die Reparatur wird ziemlich teuer. Gerade in ärmeren Teilen des Landes, scheint das aber gar nicht so unüblich zu sein, da in dem Katalysator seltene Erden stecken, die die Abgase filtern und man das Teil daher teuer weiterverkaufen kann. Das sorgte natürlich für Frust und verdarb den Abend.


Aussicht

Hinter mir liegt nun erneut eine Woche, an denen ich nur an wenigen Abenden Zuhause war und wieder viele schöne Momente mit den Französinnen und Franzosen hatte. Jeden Abend findet im Moment etwas anderes statt. Daher ist man froh, wenn man auch mal nicht irgendwo hingeht und stattdessen Zeit mit seinen Gasteltern verbringen kann. Auch das Wetter ist im Moment sehr abenteuerlich und stellt dem Kreislauf eine Herausforderung. Während wir am Mittwoch 19°C hatten, hat es am Tag darauf geschneit. Das scheint in Ohio durch die Lage am See nicht unüblich zu sein und macht es schwer gesund zu bleiben.
Zum Nachdenken hat mich diese Woche eine Unterhaltung mit einem Ehrenamtler des ifi gebracht. Er berichtete, dass er von einem anderen internationalen Studenten aus Kambodscha gefragt wurde, warum er so viel für uns macht und sich so gut um uns kümmert. Seine Antwort war relativ einfach: „Weil ich Christ bin.“ Nun kann man von der Kirche halten, was man möchte. Jedoch finde ich das Engagement aus diesem Grund heraus sehr beeindruckend.

Euch wünsche ich einen guten Start in die neue Woche. Für mich wird es voraussichtlich etwas ruhiger, was mir Zeit gibt, Dinge zu erledigen, die in letzter Zeit etwas liegen geblieben sind.


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