30.12.2022-08.01.2023
Frohes neues Jahr!
Wieder ist so viel passiert, dass man aus den Erlebnissen zwei Blogbeiträge schreiben könnte. Allerdings startete heute das Zwischenseminar in Washington D.C und der Weg dahin war wohl auch eine meiner schönsten Tage seit meiner Zeit hier.
Musical in den USA
Meine Gasteltern haben für mich am 30.12.2022 ein Ticket für das Musical „Elf“ gekauft. Ebenfalls kamen auch die Schwester meiner Gastmutter mit Familie, sowie deren Sohn mit Freundin und Schwiegerfamilie. Zufälligerweise hatten beide unabhängig voneinander Tickets gekauft und somit waren zwei Tickets übrig. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich damit eine der Französinnen einladen konnte, die zugesagt hat. Es fand im Beck Center statt, einem kleinen Theater allerdings mit guten und erfahrenen Schauspielern, die bereits in New York und anderen großen Städten aufgetreten sind. Dementsprechend war der Saal ausverkauft. Es war sehr gut gemacht und ich war begeistert, wie gut sie den Film in ein Musical umwandeln konnten.
Davor waren wir noch mit meinen Gasteltern und -geschwistern in der Stadtbrauerei essen, was jedoch nicht sonderlich lecker war. Auch wenn ich etwas aufgeregt war, wie das Zusammentreffen zwischen Freunden und Gastfamilie funktionieren wird, hat alles super geklappt und es war ein rundum gelungener Abend.
Zweites Silvester in den USA
… dieses Mal allerdings gesund. Als ich das letzte Mal in den USA war, sind wir auch über Silvester geblieben. Damals waren wir in South Carolina und ich habe nicht als zu viele Erinnerungen daran, weil es mir nicht gut ging. Bei dem Jahreswechsel von 2022 auf 2023 wurde ich zu einem Ehrenamtler von ifi (der kirchlichen Organisation, die sich um die internationalen Studenten kümmert) eingeladen, wo wir dann auf das neue Jahr hinfieberten während wir Kartenspiele spielten, gemeinsam aßen (Buffet ohne „besondere“ Speisen) und Karaoke sangen.
Interessant ist dabei auch zu erwähnen, dass es in Ohio zwar erlaubt ist Feuerwerk zu kaufen, jedoch muss man unterschreiben, es nicht in Ohio zu nutzen. Tatsächlich wurde sich auch größtenteils daran gehalten und ich habe fast keine Feuerwerke gesehen. Das hat allerdings nicht gestört, im Gegenteil konnte man sich viel mehr auf das Miteinander und den Anlass selbst konzentrieren. Als es dann soweit war, haben wir den Jahreswechsel im Fernseher am Times Square in New York verfolgt. Somit startete ich mich den verschiedensten Menschen von allen möglichen Orten auf der ganzen Welt in das neue Jahr mit einem schönen Abend. Als der Countdown für den Osten der USA abgelaufen ist, schaltete er sich wieder auf eine Stunde um dann für die nächste Zone am Times Square zu feiern.
Vieles ist in diesem Jahr passiert und ich kann gar nicht alles zusammen fassen, da es auch weit über die Teilnahme an diesem Programm hinaus geht. Ich habe meinen Abschluss als staatlich anerkannter Erzieher abgeschlossen, bin viel gereist und unzählige neue Leute kennen und Bekannte(s) neu schätzen gelernt. Ein sehr prägendes Jahr ging zu Ende, das auch alle kommenden Jahre stark beeinflusst hat.
Planungschaos zu neujahr
Das neue Jahr war direkt eng getaktet, da ich mich mit ein paar Leuten noch treffen wollte, bevor es nach Washington DC geht. Diese ziehen teilweise um und sind dann weiter weg von mir und die Arbeitsphase beginnt, wo dann nicht mehr so viel Zeit ist. Auch wenn davon nicht alles funktioniert hat wegen Krankheit, konnte ich Annika, Rike und Luca treffen, die einen Zwischenstopp in Cleveland gemacht haben Richtung Washington. Man mag gar nicht glauben, wie gut wir uns von den ersten Minuten an verstanden haben, auch wenn ich zwei der drei davor nicht kannte.
Dabei spielte es auch eine große Rolle, dass wir nicht nur den gleichen Humor geteilt haben, sondern auch sehr viel Freude an der deutschen Sprache von Angesicht zu Angesicht hatten, worüber wir uns nach einem halben Jahr Englisch und Telefonate köstlich amüsiert haben. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie gut das tat und welche Freude mir das bereitet hat, Redewendungen aus verschiedenen Teilen von Deutschland zu verwenden und allgemein intensiver über einen längeren Zeitraum wieder deutsch zu reden. Es waren unvergessliche Stunden, bei denen ich so gut gelacht habe wie seit langem nicht und so schnell nicht vergessen werde. Auch wenn es manchmal am Anfang Überwindung kostet auf neue Menschen zuzugehen und sich zu öffnen, ist es, wenn man auf die richtigen Leuten trifft, sehr lohnend. Inzwischen habe ich dafür auch ein gutes Gespür, welche Menschen mir gut tun und welche nicht. Das hilft mir auch sehr durch das Jahr.
Zusätzlich nutzte ich die Gelegenheit gemeinsam Cleveland mit den anderen zu erkunden. Ich wohne zwar nur zwanzig Minuten entfernt und ich war schön öfter dort aber nicht als klassischer Tourist. Wir waren zum Beispiel im NASA Visitor Center (Besucherzentrum der NASA), wo eine echte Weltraumkapsel ausgestellt war. Zusätzlich gab es neben viel Hintergrundwissen auch einige Experimente, die man ausprobieren konnte. Dann waren wir noch in verschiedenen Läden und haben die Stadt zu Fuß erkundet. Am nächsten Tag blieb noch Zeit für den Cuyahoga National Park, der südlich von Cleveland liegt. Dort waren wir noch im Regen und Nebel wandern, was eine besonders mystische Stimmung aus dem Wald gelockt hat und ebenfalls schön war.





Ausblick
Heute (beziehungsweise am 08.01.2023) hat das Zwischenseminar in Washington DC begonnen. (Fast) Alle Teilnehmer des Programms treffen sich erneut um sich nicht nur über die Erlebnisse auszutauschen, sondern auch um etwas über die Demokratie und Politik in den USA zu lernen. Dafür gibt es einen vollen „Stundenplan“ für die nächsten Tage, bevor es dann am 12. Januar wieder zurück nach Ohio geht. Es ist eine riesige Freude alle wieder zu sehen, die man jetzt teilweise seit August nicht mehr gesehen hat. Die nächsten Tage werden sicherlich anstrengend, sind aber auch vielversprechend und ich freue mich sehr darauf.
Euch einen guten Start in die Woche!