Reise in die USA


08.08.-09.08.2022

Was geht einem durch den Kopf, wenn man in den Zug Richtung Darmstadt beziehungsweise Frankfurt steigt, nachdem man (fast) alles Liebgewonnene der letzten 21 Jahre zurücklässt, um für ein Jahr in die USA zu fliegen?
So viel kann ich sagen: vieles. Es ist zugleich ein emotionaler Abschied für begrenzte Zeit, allerdings aus erfreulichem Grund. Man lässt die Familie zurück, seine heimischen Berge, die Menschen, die man mag und das Bekannte um sich in ein ungewisses Abenteuer mit vielen neuen Eindrücken, auf die man seit einem Jahr hin fiebert zu stürzen. Da verdrückt man auch die ein oder andere Träne, wenn man realisiert, dass man das Erzgebirge jetzt für ein Jahr verlässt. Man denkt darüber nach, wie sich das gewohnte Umfeld in einem Jahr verändern könnte, ob die Zimmerpflanzen ohne meine Anwesenheit überleben und wie der neu gepflanzte Birnenbaum aussehen wird, ob alles, was man mitnimmt heile ankommt. Da hilft es, sich (intensiv) zu verabschieden. Das Vorhandensein aller wichtigen Dokumente wurde im Stundentakt kontrolliert.

Andererseits verspürt man vor allem Dankbarkeit und Demut. Dankbarkeit für die Unterstützung von vielen Familienmitgliedern, Freunden, Lehrern und Praktikumsbegleitern, die an einen denken, wie sie sich für einen mitfreuen und Vieles ermöglich(t)en, ohne dessen ich vielleicht gerade nicht im Flugzeug sitzen würde. Dankbarkeit für dieses Privileg, die USA ausgiebig kennenlernen und neue Kontakte knüpfen zu können und alles was dazu gehört. Seinen Horizont erweitern zu können. Dankbarkeit, Cultural Vistas, die Gastfamilie und Ulrike Harzer mit dem gesamten Unterstützungsnetzwerk an seiner Seite zu wissen. Die Dorfmitbewohner, die einem beim Vorbeifahren eine gute Reise wünschen. Alles fühlt sich noch sehr surreal an, aber mit dem Kopf ist man auch irgendwie schon in Ohio beziehungsweise Washington. Bis dahin war es ein harter Weg mit einigen Hürden, der sich gelohnt hat!

Den letzten Abend nochmal mit Freunden Essen gehen, ist etwas, was ich mehr als genossen habe. Man konnte von diesem Gedankenkarussell herunterkommen und die letzten Stunden in Deutschland ausklingen lassen, sich treiben lassen – der Erzgebirgskrimi macht einen Runden Abschluss (auch wenn er nicht besonders großartig war).
Nach einer kurzen Nacht, ging es 8:00 von Darmstadt zum Flughafen nach Frankfurt, wo wir uns ordentlich verlaufen haben. Auch hier wurde mir selbstverständlich geholfen, wenn auch zunächst falsch und man traf auf die anderen, die man seit dem Vorbereitungsseminar im Mai nicht mehr gesehen hat – ein besonders schöner Moment, bekannte Gesichter wieder zu sehen. Im Konferenzraum wurden uns die letzten wichtigen Informationen zum Flug und Möglichkeiten zur Verabschiedung von Freunden und Familie gegeben. Danach ging es zum Zoll, Check-In und das Warten hat begonnen.

Jetzt sitze ich im Flugzeug und man denkt wieder über so viel nach, was einen in den kommenden Wochen und Monaten erwarten kann und wird. Ich freue mich auf alles, was in Zukunft auf mich zukommt und ich möchte so viel mitnehmen, wie nur irgendwie möglich, um diese einmalige Chance und dieses Privileg voll auszukosten. In den nächsten Tagen werden wir viele wichtige Informationen zum kommenden Jahr erhalten.

Erneut vielen Dank an Alle, die mich bis hier hin begleitet haben und mir damit so viele Möglichkeiten eröffnen. Ohne das wäre ich nicht der, der ich heute bin. Man sieht sich, man hört sich, man bleibt in Kontakt. Meldet euch auch gern weiterhin, wenn ihr Infos zum Programm, Bilder oder andere Anliegen habt!


Eine Antwort zu “Reise in die USA”

  1. Lieber Manuel,vielen Dank für deine Zeilen!Freue mich von dir zu hören und das du gut in Amerika angekommen bist!Wünsche dir eine wunderschöne Zeit!Liebe Grüße Friederike

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